NRW Landesturnfest in Siegen vom 3. bis 6. Juni 2015
Mit 15 Turnern und Turnerinnen war der Turnverein Verlautenheide mit einer stattlichen Teilnehmerzahl bei dem NRW Landesturnfest dabei. Wir waren, wie der gesamte Turngau Aachen, in einer Schule am südlichen Stadtrand untergebracht. Wir hatten es gut erwischt, die Gebäude waren neu und die Anlagen entsprechend gut. Ein ortsansässiger Turnverein betreute uns die ganzen Tage über. Morgens wurde uns ein Frühstück serviert, abends wurden Getränke und Gegrilltes angeboten, so dass man bei dem schöner Wetter den Abend immer angenehm ausklingen lassen konnte.
Bei der Eröffnungsfeier am Mittwochabend, mit einem Aufmarsch der Fahnenträger, war die Vereinsfahne die einzige Fahne, die den Turngau Aachen vertreten hat. Nun gut, mit den Fahnen hat man es nicht mehr so, man muss aber wissen, dass viele erst am späteren Abend oder am nächsten Morgen anreisen, so dass die Eröffnungsfeier für viele zu früh stattfand. Immerhin waren unsere 5 männlichen Jugendlichen dabei, und alle zum ersten Mal.
Die Wettkämpfe waren für unsere Turner erst am Freitag angesetzt, so hatte man die Gelegenheit die Stadt und die Wettkampfstätten bis dahin kennen zu lernen, und was am wichtigsten war, die Busverbindungen herauszufinden. Immerhin lagen für die Gerätturner die Wettkampfstätten im Norden der Stadt, da war der Bus das wichtigste Verkehrsmittel. Es war aber alles bestens organisiert, so dass die Truppe um Manfred Hahn pünktlich an der Wettkampfhalle ankam. Dieser hatte als einziger donnerstags seinen Wettkampf, dabei ging es für ihn um nicht weniger als die NRW-Meisterschaft der Senioren im Gerätturnen. Nicht zuletzt dank der Unterstützung der mitgereisten Vereinsmitglieder gelang es ihm, den Meistertitel zu holen. Damit wurde gleichzeitig die Qualifikation erreicht, die für die Startberechtigung bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft in Pirna notwendig ist.
Zum Feiern blieb aber keine Zeit, denn der Tag ging schnell vorbei, schließlich musste auch nach Verpflegung Ausschau gehalten werden, und für den Abend hatten alle eine Karte für einen Schauwettkampf gekauft. Mit einer Viertelstunde Verspätung fand man endlich die Wettkampfstätte und konnte dann noch bis 22 Uhr zuschauen, bevor es zurück zur Schule ging.
Da alle ihren Wettkampf am Freitag hatten, wurde am Abend das Licht um 24.00 Uhr ausgemacht, so dass alle am Morgen ausgeschlafen waren. Da die Kampfrichter sowie die Turner Aaron Schneiderwind und Kai Heisig schon zum ersten Durchgang um 9.00 Uhr antreten mussten, alle anderen aber erst um 11.00 Uhr, beschloss man, zusammen zu fahren, weil auch die Wettkampfhallen in der gleichen Straße lagen. Das bedeutete Wecken um 7.00 Uhr, Anziehen und Frühstücken und 300 m laufen um pünktlich um 8.14 Uhr an der Bushaltestelle zu sein. In der Stadtmitte umsteigen, in den Bus nach Norden, der um 8.30 Uhr abfuhr. Das hat sogar geklappt.
Nachdem die Wahlwettkämpfer ihre Startkarte vor Ort abgeholt hatten, konnten sie sich einturnen und mit einem Gerät ihrer Wahl beginnen. Das läuft aber nicht so ab wie bei einem normalen Wettkampf, denn hier muss man sich anstellen und zusehen, dass man seine Wettkampfkarte so platziert, dass man beim nächsten Zehnerdurchgang dabei ist. Hat man das geschafft, kann man sich einturnen, bis der erste Turner aufgerufen wird. Man muss dann besonders achtgeben, wann man aufgerufen wird, und dann geht’s los. Anschließend holt man seine Wettkampfkarte beim Kampfgericht mit der Bewertung ab und geht zum nächsten Gerät.
Der Wahlwettkampf besteht aus 4 Disziplinen, d.h. es müssen 4 Leistungen erbracht werden in den Disziplinen, die man sich aus 16 gewählt hat. Peter Ayvaz hatte Boden, Sprung, Barren und Reck aus einer Sportart gewählt und konnte in der Gerätehalle alle Leistungen erbringen. Die beiden jüngsten Turner hatten dreimal Turnen gewählt und mussten für die 4. Disziplin, dem Trampolinsprung, eine in der Stadtmitte gelegene Halle aufsuchen. Für Sven Niemann kam es noch schlimmer, denn er hatte als 4. Disziplin den Weitsprung aus der Sparte Leichtathletik ausgewählt, und er musste dafür zum 12 km entfernten Stadion nach Kreuzthal fahren.
Abschließend mussten die Wettkampfkarten mit den eingetragenen Ergebnissen bis 18.00 Uhr zum Rechenzentrum gebracht werden, wo es dann die Medaillen gab. Damit war ein Tag gut ausgefüllt.
Sechs Turner hatten sich für die Pokalwettkämpfe gemeldet, die als reine Gerätwettkämpfe in Riegenordnung durchgeführt werden. Die Anforderungen waren Kürübungen der Schwierigkeitsstufe LK2, was bedeutet 6 Teile plus Abgang. Für Kai Kruitwagen und Jannik Grundler (AK 18 bis 24) war dies der 1. Wettkampf in dieser Leistungsgruppe, denn im Turngau und auf RTB-Ebene wird LK3 geturnt. Nach Beendigung des 6-Geräte-Durchganges erfolgt sofort die Siegerehrung und man bekommt Urkunde und Plakette überreicht. Die Überraschung bei der Siegerehrung in dieser Altersklasse war der 2. Platz von Sven Graf, dem weniger als 1 Punkt zum Sieg fehlte. Überrascht waren wir deshalb, weil Sven über Schulterprobleme klagte, und diese unbedingt schonen musste und deshalb Abstriche an seinen Übungen gemacht hatte.
Im gleichen Durchgang turnten auch Stefan Bettin, Thomas Henzler und Pavel Hirschfeld allerdings in der AK 25 bis 29. Sie hatten das Privileg, sich aus den 6 Geräten die vier besten Wertungen aussuchen zu dürfen, die dann das Gesamtergebnis bildeten. Oder man machte es wie Stefan, der nur an 4 Geräten antrat. Auch hier waren wir über das gute Abschneiden der Aktiven überrascht. Schließlich kam Thomas auf Platz 3 und Pavel auf Platz 5.
Am gleichen Abend konnte diesmal gefeiert werden. Wir hatten unseren Vereinsabend auf Freitagabend festgelegt und beschlossen, wegen des schönen Wetters auf dem Schulgelände zu bleiben. Beim Grillteam hatten wir Grillgut, Salate und Getränke bestellt. Dieter Heisig feierte um 24.00 Uhr seinen Geburtstag und hatte das zum Anlass genommen, die Getränke zu spendieren. Ein gelungener Abend bei schönem Wetter.
Der Samstag lief etwas zäh an. Eigentlich gab es nur bis 9 Uhr Frühstück, doch die Betreuung räumte das Büfett nicht ab, so dass einige noch um 13.00 Uhr etwas zu essen fanden. In der Stadt wurden an verschiedenen Orten noch unterschiedliche Veranstaltungen für die Zuschauer geboten. Wir entschieden uns, bei den Meisterschaftswettkämpfen der Spitzenturner zuzuschauen und diese durch unsere Anwesenheit zu unterstützen. Anschließend traten die ersten die Heimreise an. Für die anderen war noch die Abschlussveranstaltung von Interesse. Spät ist es an diesem Abend nicht geworden, denn eine gewisse Müdigkeit war schon spürbar. So verlief die letzte Nacht ruhig. Nach dem Frühstück wurden die Sachen gepackt, aufgeräumt und aller Abfall beseitigt, denn die Räume mussten noch abgenommen werden, sonst gab`s die Kaution nicht zurück. Gegen 10 Uhr machte man sich auf die Heimfahrt. Einige mit dem Zug, andere mit dem Auto. Jetzt hat man wieder 4 Jahre Pause, d.h. in 2 Jahren ist das Deutsche Turnfest in Berlin, da sind wir wieder dabei.
Die Landesturnfest Ergebnisse des im Einzelnen
WWK Gerätturnen
Wettkampf | Platz | Name | Punkte |
---|---|---|---|
AK 12/13 | 5. | Aaron Schneiderwind | 39,40 (4 Diszipl.) |
11. | Kai Heisig | 37,00 | |
AK 16/17 | 15. | Sven Niemann | 37,26 |
AK 25-29 | 2. | Peter Ayvaz | 38,55 |
Pokalturnen
Wettkampf | Platz | Name | Punkte |
---|---|---|---|
AK 19-24 | 2. | Sven Graf | 69,70 (6 Geräte) |
23. | Jannik Grundler | 59,80 | |
28. | Kai Kruitwagen | 24,30 (3 Geräte) | |
AK 25-29 | 3. | Thomas Henzler | 46,85 (4 Geräte) |
5. | Pavel Hirschfeld | 44,30 | |
8. | Stefan Bettin | 41,50 |
NRW-Meisterschaft der Senioren
Wettkampf | Platz | Name | Punkte |
---|---|---|---|
AK 65-69 | 1. | Manfred Hahn | 38,00 (4 Geräte) |
Als Kampfrichter waren im Einsatz: Manfred Hahn, Artur Wagner, Stefan Bettin, Miriam Scheld