Klassenerhalt vorzeitig geschafft
Zweifelsohne waren wir der stärksten Staffel zugeteilt worden. So war klar, dass es für uns schwer werden würde, einen Wettkampf als Sieger zu beenden. Wir hofften allerdings etwas stärker zu sein als im Vorjahr, denn für Stefan Bettin, der seine Zelte in Aachen abgebrochen hat, kam mit Raphael Alt ein Student aus Koblenz, der dort am Boden und Sprung in der 2. Bundesliga eingesetzt wird. Außerdem haben die gleichen Turner sich in einem Jahr auch weiterentwickelt, das heißt, die Übungen sind mit wertvolleren Teilen ausgebaut worden.
Zum Auftakt mussten wir nach Bonn, um gegen unseren Dauerrivalen BTV anzutreten. Beide Vereine kämpfen normalerweise auf Augenhöhe, zumindest waren die Begegnungen in den letzten Jahren immer äußerst knapp ausgegangen. Doch die Bonner beherrschen auf RTB-Ebene im nichtolympischen Sport das gesamte männliche Turrnen, dank ihrer hervorragenden Jugendarbeit. Dass dies irgendwann auch auf das Niveau bei den Männern Auswirkungen haben würde, war uns schon klar. Dennoch waren wir überrascht, dass uns die Bonner so überlegen waren. Wir konnten kein Gerät gewinnen und verloren deutlich mit 230,95 : 210,45 Punkten.
Immerhin hatten wir zum Auftakt eine Punktzahl erreicht, mit der wir im Vorjahr die Saison abgeschlossen hatten. Da noch nicht alle Übungen richtig gut geklappt hatten, fuhren wir zuversichtlich zum 2. Wettkampf nach Mülheim, um gegen den dort ansässigen Verein KTV Ruhr-West zu turnen, auch wenn wir den mehrfachen Rheinischen Mannschaftsmeister noch nie bezwingen konnten. Aber der Bundesligist hatte ausgerechnet gegen uns alles aufgeboten, was Rang und Namen hatte. So hatten wir auch hier von Anfang an keine Chance, obwohl wir uns um 12 Punkte verbesserten. Wir konnten zwar das Barrenturnen gewinnen, konnten aber die hohe Niederlage mit 238,45 : 221,95 Punkten nicht verhindern.
So kam es nun beim einzigen Heimkampf in der 3. Runde darauf an, die Gäste aus Spich zu besiegen, wenn wir den Relegationswettkampf um den Klassenerhalt vermeiden wollten. Wir sahen uns allerdings etwas in der Favoritenrolle, da unsere Punkte aus den beiden Vorwettkämpfen doch deutlich höher waren als die der Spicher und uns erstmalig alle Turner zur Verfügung standen. Sie haben aber in Jens Rudat einen ehemaligen Spitzenturner, der bei wichtigen Wettkämpfen eingesetzt wird und das Team erheblich verstärken kann.
Trotzdem waren wir überrascht, den Boden mit 39,00 zu 39,10 P. zu verlieren. Das Seitpferd wollten wir eigentlich gewinnen, aber zwei Absteiger bei unseren Akteuren gab ordentlich Punktabzug, den die Gäste dazu nutzten, um den Abstand auf 2,35 Punkte zu vergrößern.
Nach dem Sieg an den Ringen konnte der Vorsprung der Spicher aber nur um 0,2 Punkte verringert werden. Erst durch einen weiteren Sieg beim Sprung konnte unsere Mannschaft mit 0,4 Punkten Vorsprung erstmalig die Gesamtführung übernehmen. Nach guten Leistungen von beiden Teams behielten wir am Barren die Oberhand und konnten den Vorsprung um weitere 1,1 Punkte ausbauen. Die Spannung vor dem letzten Gerät war jetzt fühlbar, denn jedes Team hatte noch Siegchancen. Doch unsere Jungs behielten ihre Nerven unter Kontrolle und leisteten sich keine groben Fehler, so dass von Übung zu Übung die Siegesgewissheit stieg. Am Ende gewannen wir mit 223,60 : 221,25 P., und haben durch die weitere Leistungssteigerung die Grundlage für den knappen Sieg gelegt.
In Essen gibt es im April noch einen gemeinsamen Wettkampf, bei dem die beiden Staffelsieger um die Meisterschaft und wir um Platz 3 kämpfen können.